Meisterleistung des Kilchenmann-Teams

Kilchenmann Kilchenmann, 08 Juli 2019

An der YB Meisterfeier bewies Kilchenmann erneut Expertise in Sachen Eventtechnik. Innert kurzer Zeit wurden über 12 Tonnen Licht- und Audiotechnik auf die Beine gestellt. Stephan Huber war als Produktionsleiter mittendrin.

 

Hopp YB! Bereits zum zweiten Mal in Folge holte der BSC Young Boys den Meistertitel. Meisterhaft war auch die Leistung des Event- und Rental Service von Kilchenmann an der Meisterfeier im Stade de Suisse. Für die strategische Koordination und Adaption war Stephan Huber als Leiter Technik und Logistik Event- und Rental Service verantwortlich. Im Interview erzählt er, wie der Zeitplan bei einem Anlass dieser Grösse agil bleiben muss und was es für die Eventtechniker heisst, den Fans eine unvergessliche Show zu bieten.

  1. Die Meisterfeier des BSC Young Boys im Stade de Suisse war mit 20’000 Besuchern ein Spektakel. Welcher Teil des Events ist Ihnen in besonderer Erinnerung geblieben?
    Grossanlässe wie die beiden YB Meisterfeiern sind für uns vom Event- und Rental Service immer ein Highlight an sich. Die Dimensionen der Eventtechnik sind immens. Hinzu kommt aber insbesondere der knappe Zeitplan. Es hat mich beispielsweise dieses Jahr ziemlich nervös gemacht, als um 6 Uhr morgens noch keine Bühne im Stadion stand, gleichentags um 15 Uhr jedoch bereits die Feierlichkeiten beginnen sollten. Natürlich konnten wir dank unserer langjährigen Erfahrung in solchen Situationen Ruhe bewahren und schlussendlich dennoch rechtzeitig loslegen. 
  1. Das Team von Kilchenmann zeigte vollen Einsatz. Wenn es hart auf hart kommt, ist ein solcher Grossanlass auch mal in nur 8 Tagen koordiniert und organisiert. Worauf kommt es an bei der Bewältigung eines solchen Kraftaktes?
    Ein derart enger Zeitrahmen ist natürlich eine grosse Herausforderung – aber dennoch keine, die uns schlaflose Nächte beschert. Nebst unserem Knowhow können wir glücklicherweise auf ein starkes Netzwerk zurückgreifen. Das heisst, wenn nötig können innert kurzer Zeit Freelancer aufgeboten werden. Aber auch innerhalb der Branche dürfen wir auf fruchtbare Zusammenarbeit zählen. Wenn beispielsweise kurzfristig ein Bühnenelement zu wenig im Stadion steht, reicht häufig ein Telefonat aus. Ein Partner lieferte sogar an einem Sonntagmorgen besagte zusätzliche Bühnenelemente direkt ins Stadion.  
  1. Am Vorabend der Meisterfeier fand noch ein Fussballspiel statt, weshalb für den Aufbau nicht viel Zeit zur Verfügung stand. Wie hat das Team von Kilchenmann unter diesen Bedingungen agiert?
    Das stimmt, nur 20 Stunden lagen zwischen Startschuss zum Aufbau und Lichterlöschen im Stadion. Um 23 Uhr am Vorabend stand das Stadion leer. Dann wurde alles abgebaut und Stahlplatten wurden verlegt, damit unsere Lastwagen reinfahren konnten. Um 6:30 Uhr wurde die Bühne angeliefert und wir wussten, dass um 13 Uhr alles bereit sein musste für den Soundcheck. Nebst Fussballspiel kam hinzu, dass wir als Event- und Rental Service bis zum Abend vor der Meisterfeier für das Swiss Economic Forum in Interlaken im Einsatz waren. Ein Grossteil des Eventtechnik-Materials war dort und musste für die Meisterfeier unmittelbar nach dem Abbau kontrolliert und komplettiert nach Bern transportiert werden.

    Dass alles so reibungslos über die Bühne ging, war nur möglich dank minuziöser Vorarbeit. Als Produktionsleiter kannte ich mich bereits mit den Gegebenheiten vor Ort aus und ich wusste, dass wir keine Zeit haben würden für allfällige Nachlieferungen. Deshalb habe ich eine haargenaue Detailplanung angefertigt. Jeder Teamleiter erhielt für seinen Bereich und seine Crew ein Briefing mit genauen Aufzeichnungen. So wusste jeder, was wo und wie aufgebaut werden soll. Eine aufschlussreiche Beschriftung der Materialkisten sorgte für zusätzliche Effizienz. Für allfällige Fragen war ich die zentrale Ansprechperson. Ich hatte einen Ordner mit der Detailkonzeption dabei und konnte so die Fäden zusammenhalten. 
  1. Die Lichtershow war atemberaubend, die Sprachverständlichkeit der Audioqualität bestechend. Welche technische Ausrüstung kam zum Einsatz? Wie darf man sich die Dimensionen vorstellen?
    Dieses Jahr wurde das Stadion bei der Meisterfeier quer bespielt, wodurch 220° Beschallung garantiert werden musste. Über 12 Tonnen Material an Eventtechnik wurden dafür verbaut. In einzelne Zahlen aufgeschlüsselt sind das DiGiCo SD11, SD8, SD12, Shure Axient D und GrandMA II, rund 80 Scheinwerfer, 90 Lautsprecher und ca. 8’000 Meter verlegte Kabel. Dabei verfügte jeder Lautsprecher über einen eigenen Verstärkerkanal (d&b, Arrayprocessing), da mit einer homogeneren Beschallung optimale Sprachverständlichkeit sichergestellt werden kann. Schliesslich geht es an einem solchen Anlass weniger um den Schalldruck der Musik, sondern mehr um das Vorstellen und Feiern der Mannschaft. 
  1. Gab es besondere Herausforderungen bei diesem medienwirksamen Anlass, auch im Vergleich zu anderen Veranstaltungen?
    Die YB Meisterfeier ist ein sehr emotionaler Anlass. Daher ist viel Flexibilität von unserer Seite gefragt. Sie müssen sich das vorstellen: Die Fussballspieler kommen auf die Bühne, angeheizt von den jubelnden Fans, euphorisch wegen des gewonnenen Titels. Diese Feierlaune birgt Fehlerpotenzial. Da kann es sein, dass der eine Spieler plötzlich doch etwas ins Mikrofon sagen möchte, der andere jedoch für seine Ansprache 5 Minuten weniger benötigt. Hierbei ist es wichtig, dass sich die Kilchenmann-Crew auf diese Emotionen einstellt und kompetent und flexibel agiert, sodass die Band auch bereitsteht, wenn die Rede weniger lange dauert. An der diesjährigen Meisterfeier war der Ablaufplan bereits nach 5 Minuten über den Haufen geworfen. Ein spannender Kontrast, wenn man ans SEF denkt, an welchem alles fast auf die Sekunde getaktet ist. 
     
  2. Von kurzfristigen Änderungen war nach aussen hin nichts zu bemerken. Eine echte Meisterleistung! Aber Hand aufs Herz, ist die Nervosität da nicht etwas höher als bei einem anderen Anlass?
    Es ist sicherlich so, dass der Druck bei einem solchen Anlass etwas grösser ist als sonst. Wenn man weiss, dass es voll wird und die Medien darüber berichten werden, überlegt man sich zweimal, ob alles so funktioniert und ob man die Stromberechnungen richtig gemacht hat. Es darf nichts schieflaufen, ansonsten weiss es am nächsten Tag die ganze Schweiz. Aber grundsätzlich spielt es weniger eine Rolle, ob es 48'000 oder 30 Leute sind. Für uns ist es wichtig, dass die Botschaft unserer Kunden audiovisuell beim Publikum ankommt. Das steht im Mittelpunkt. Wir wissen, dass unsere Mitarbeitenden Experten ihres Fachs sind. Ich konnte mir während der einmonatigen Vorlaufzeit mit Sorgfalt ein Top-Team an Freelancern zusammenstellen, die schnell und sauber arbeiten, mitdenken und in hektischen Situationen Ruhe bewahren. 
  1. Sind das Ihrer Meinung nach die grössten Stärken des Event- und Rental Technik Teams von Kilchenmann?
    Ja, nebst langjähriger einschlägiger Erfahrung zeichnet sich unser Team definitiv durch seine Coolness in hektischen Situationen aus. Man bleibt ruhig, anständig und natürlich kompetent, auch in Stresssituationen. Für uns ist das Alltag. Viele unserer Kunden aber stemmen nur einen solchen Event im Jahr und sind entsprechend hypernervös. Unsere Stärke ist es, Ruhe und Professionalität auszustrahlen. Das gelingt uns unter anderem mit einer verhältnismässigen Detailplanung. Ausserdem verfügen wir, wie erwähnt, über ein grosses Netzwerk im Bereich Eventtechnik, auf das wir jederzeit zurückgreifen können. 
  1. Kilchenmann hat 2018 und auch dieses Jahr die Meisterfeier tatkräftig unterstützt. Spielt sich da mit der Zeit auch eine gewisse Routine ein?
    Routine ist hier vielleicht das falsche Wort, denn das gibt es in unserem Job nicht. Jeder Event ist anders und wir müssen der Situation entsprechend handeln. Das ist ja gerade das Spannende, nämlich dass man immer wieder neue Überraschungen erlebt. Natürlich können wir auf einen grossen Erfahrungsschatz zurückgreifen, wovon auch unsere Kunden profitieren. Aber gleichzeitig ist man bei jedem Event wieder von Neuem nervös, auch wenn man uns das nicht ansieht. Ich bin der Meinung, dass eine gewisse Grund-Nervosität dazugehört, ja sogar gesund ist. 

 

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